ALMA ROGGE

 

Zu ALMA ROGGE habe ich eine ganz besondere "Beziehung".In unserer Familie wurde viel gelesen und vorgelesen - meine Mutter las bei besonderen Anlässen oft auch plattdeutsche Geschichten oder Gedichte vor, u.a. natürlich auch von Alma Rogge, unserer Rönnebecker "Nachbarin". Ich mochte viele ihrer Geschichten schon als Kind. Und ich hatte das große Glück, Alma Rogge auf besondere Weise persönlich kennenzulernen. Bei einem Besuch in ihrem Haus las bzw. erzählte sie einige ihrer Anekdoten und Geschichten ganz allein für meinen Vater und für mich.Ein unvergeßliches Erlebnis! Das muß etwa 1965 gewesen sein. Damals sah sie etwa so aus wie auf diesem Photo -

 

 

Alma Rogge wird am 24.7.1894 in Brunswarden bei Rodenkirchen als Tochter des Bauern August Rogge und seiner Ehefrau Auguste Lübben geboren. Beide Eltern stammen aus alt eingesessenen Familien der Wesermarsch.

Den Traum, "Dichter" zu werden, hat Alma Rogge schon als Kind. Sie verbringt einige Zeit in einem Mädchenpensionat in Bad Kreuznach und freundet sich dort mit der Tochter von Wilhelm Wisser - dem Oldenburger Märchenforscher - an. Wilhelm Wisser erkennt Alma Rogges Talent. Er unterstützt sie sehr und ermuntert sie, ihr erstes plattdeutsches Bühnenstück "Up de Freete" zu schreiben, das 1916 in Rodenkirchen uraufgeführt wird.

Alma entschließt sich, nicht wieder nach Brunswarden zurückzukehren, sondern das Abitur nachzuholen. Anschließend studiert sie Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie und niederdeutsche Philologie in Berlin, Göttingen, München und Hamburg.

Nebenbei schreibt sie unermüdlich weiter - Gedichte - Erzählungen - Bühnenwerke, zu dieser Zeit ausschließlich in niederdeutscher Sprache.

Alma Rogge ais junges Mädchen

Sie promoviert 1925 mit einer Arbeit über "Das Problem der dramatischen Gestaltung im deutschen Lustspiel" .

1926 tritt Alma Rogge als Volontärin in die Redaktion der Zeitschrift "Niedersachsen" beim Schünemann-Verlag in Bremen ein, wird 1928 Redakteurin und 1930 Schriftleiterin von "Niedersachsen". Nebenbei verfaßt sie Lustspiele, Kurzprosa und eine Reihe von Gedichten.1930 kündigt sie ihre Stellung, um fortan als freie Schriftstellerin in Bremen zu leben.

Es entstehen immer mehr hochdeutsche Erzählungen, herausgeben in den Sammelbänden "Leute an der Bucht" (Schünemann 1936) und "In der weiten Marsch" (Schünemann 1939)- sowie eine selbständige längere Erzählung "Dieter und Hille" (Schünemann 1936)- und die Komödie "Schmuggel an der Bucht", (plattdeutsch "Twee Kisten Rum").

Nach dem Tod ihres Vaters erbt Alma Rogge Geld. Sie sucht sich eine neue endgültige Heimat und findet diese in Rönnebeck, wo sie sich am Weserufer dieses wunderschöne Haus bauen läßt, in dem sie seit 1939 wohnt.

Hanna Wisser - später Hanna Thiemig - spielt eine besondere Rolle im Leben von Alma Rogge. Obwohl beide nach dem gemeinsamen Pensionat-Aufenthalt ganz unterschiedliche Wege gehen, verlieren sie sich doch niemals aus den Augen und von 1945 bis zu Alma Rogges Tod am 7. Februar 1969 leben beide gemeinsam in Bremen-Nord, wo Alma Rogge von den Rönnebeckern als eine der Ihren akzeptiert und geliebt wird - wie man hier 'sieht'.

Während des Krieges hat Alma Rogge fast nichts veröffentlicht. Von 1940 an arbeitet sie wieder in der Redaktion der Zeitschrift "Niedersachsen" mit.

Nach 1945 erscheinen neben vielen anderen Werken ihre Novelle "Theda Thorade" und der Roman "Hochzeit ohne Bräutigam".

Alma Rogge war eine beeindruckende Frau - gesegnet mit einer ganz besonderen Form von Humor. Sie war mit vielen bekannten Persönlichkeiten ihrer Zeit befreundet - und viele dieser Freunde tauchen auch in ihren Anekdoten wieder auf u.a. AUGUST HINRICHS TAMI OELFKEN oder AGNES MIEGEL.

Bekannt und berühmt geworden ist Alma Rogge wohl vor allem durch ihre humorvollen "bodenständigen" Bühnenstücke, Erzählungen und Anekdoten, in deren Mittelpunkt immer der "niederdeutsche Mensch" steht. Dieser ist ihrem Verständnis nach: praktisch-nüchtern, aber nicht phantasielos - manchmal unbeholfen, aber voller Herzensbildung - realistisch und gleichzeitig nachdenklich.

Aber war Alma Rogge wirklich so unbeschwert und glücklich wie man aufgrund ihrer überwiegend humorvollen Werke meinen könnte? War ihr Humor möglicherweise ein Schutz?

Es gab ganz offenbar auch eine andere Alma Rogge - voller Trauer, Sehnsucht und Schmerz. Davon zeugen mehrere ihrer Geschichten und Gedichte. Und in manchen ihrer Erzählungen kommt ihre philosophische Bildung sehr zum Tragen - wie in dieser, meiner "liebsten Alma-Rogge-Erzählung" -

Einer belauscht die Nachtigall

1966 erhält Alma Rogge für ihre Verdienste um die Förderung der plattdeutschen Sprache den OLDENBURG-PREIS der Oldenburg-Stiftung.

Leseproben

Und da es auf meinen Seiten ja vor allem um Familienforschung gehen soll, dürfen natürlich auch SIE nicht fehlen:-)))

Die Vorfahren Alma Rogges

 

Das Fertigstellen dieser Seite hat lange gedauert. Nun weiß ich auch, warum - Alma Rogge war und ist mir zu wichtig ...................... das brauchte Zeit.

Ein ganz herzliches DANKESCHÖN an meinen 'Gegenüber-Nachbarn' GÜNTER KÜHN, der mir sehr viele Unterlagen über Alma Rogge zur Verfügung gestellt und so dazu beigetragen hat, daß diese Seite nun doch noch fertig wurde!