Meine Seele bangt

 

Meine Seele bangt wie ein frierendes Kind,
Des abends mit bettelnden Händen
Steht zitternd im eisigen Nebelwind
Und wartet auf gütige Spenden.

So harre auch ich, dass mein Glück mir rinnt
Aus strahlenden Lichterblenden
Und sind doch nur Laternen, die blind
Ihr Licht in die Gassen senden.

Warum nur wir Menschen so hilflos sind,
Ein wehes Schicksal zu wenden ?
Meine Seele bangt wie ein frierendes Kind
Nach gütigen Mutterhänden ...

 

 

(ALMA ROGGE 1929)